BuiltWithNOF

HANNE HALLER VERSTORBEN

Hanne Haller verstarb nach langer und schwerer Krankheit am 15. November 2005.
Mit Hanne Haller verliert die SONY BMG/Ariola nicht nur eine langjährig erfolgreiche und beliebte Künstlerin, eine verlässliche sowie geachtete Geschäftspartnerin, sondern vor allem eine gute, einfühlsame Freundin. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei den Verwandten und engsten Freunden von Hanne Haller.

Sie war eine der erfolgreichsten Frauen auf und vermutlich DIE erfolgreichste hinter der Bühne. Ein stiller Star im deutschen Schlager- und Showgeschäft, eine beständige, kontinuierlich erfolgreiche und ungemein kreative Künstlerin, von der sich die Ariola-Familie nun viel zu früh verabschieden muss.

Geboren am 14. Januar 1950 in Regensburg wächst sie als Tochter eines Bankkaufmanns und einer Opernsängerin auf, von der sie mit Sicherheit das musikalische Talent geerbt hat. Schon mit 15 Jahren spielt sie Schlagzeug – als einzige Frau in einer Rockband! Angst vor dem Leistungsvergleich mit dem vermeintlich „starken“ Geschlecht hatte sie also damals schon nicht. Eine Einstellung, die ihr gesamtes Schaffen lang so bleiben soll.

Die ersten Schritte ins Showgeschäft unternimmt sie 1970, nach krankheitsbedingt abgebrochenem Sportstudium und mitten in ihrer Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Assistentin. Gemeinsam mit Produzent Georg Moslehner, der sie als Nachfolgerin der verstorbenen Alexandra etablieren möchte, entsteht die erste Single „Frühling in Vietnam“, mit 16.000 verkauften Einheiten damals ein Achtungserfolg. Dennoch zieht sich die privat eher introvertierte Interpretin nach der Aufnahme des Albums „Applaus für Hanne Haller“, das wegen Insolvenz ihrer damaligen Plattenfirma nicht erscheinen konnte, vorerst von der Bühne zurück und widmet sich der Studioarbeit. In München erlernt sie den Beruf der Tonmeisterin, jobbt als Putzfrau, Bürohilfe und Kantinenangestellte und besingt – wenn auch eher erfolglos – weiterhin Schallplatten. Als niemand sich für die Demos der jungen Frau interessiert, reagiert sie pragmatisch gegen die Ignoranz der männlichen Kollegen, ändert kurzerhand ihre Identität und bietet ihre Titel unter dem Pseudonym „Hansi Echer“ an. Auf den Namen „Echer“ kommt sie, weil ihr das Wort „Echo“ als Synonym für „Hall“ einfällt und der Name „Echer“ dementsprechend als sinnvolles Pendant zu „Haller“ erscheint. Tatsächlich klappt es: Erste Veröffentlichungen bei Karel Gott („Wohin der Wind die Blätter weht“), im Laufe der Jahre kommen viele weitere bei zahllosen Interpreten hinzu: Rex Gildo (u. a. „Wenn ich je Deine Liebe verlier“), Katja Ebstein, Lena Valaitis, Daliah Lavi, Caterina Valente, Tommy Steiner, Jürgen Drews, Ingrid Peters, Milva, Dalida, Johannes Heesters, Edith Prock, Francesco Napoli, Shari Belafonte und viele mehr. Selbst für Wolfgang Fierek schrieb sie dessen Evergreen „Resi, i hol di mit mei’m Traktor ab“. Ihr Pseudonym brauchte sie übrigens schon nach den ersten Veröffentlichungen nicht mehr. Kurz gesagt: Hanne war einfach gut.

Als Sängerin schaffte sie 1980/81 den Durchbruch mit „Samstag Abend“ und toppte diesen Erfolg sofort darauf mit Hits wie „Geh nicht“ und „Weil du ein zärtlicher Mann bist“. Seit dieser Zeit ist Hanne Haller übrigens bei Ariola unter Vertrag. Die Texte stammen fast ausnahmslos von Dr. Bernd Meinunger, mit dem sie seit 1981 den Cosima Musikverlag betreibt, den Vorläufer der heutigen Schrittmacher Music. Als erfolgreichste deutsche Sängerin des Jahres 1981 erhält sie den Deutschen Schallplattenpreis der Phonoakademie und verkauft alleine zwischen 1980 und 1983 weit über eine Million Platten.

Als Autorin schafft sie ihren größten Erfolg 1985 mit der Gruppe WIND beim Grand Prix: „Für alle“ heißt der Titel, den sie komponiert, textet und produziert und der einen sensationellen zweiten Platz belegt. 1989 hat sie erneut einen phänomenalen Erfolg mit dem erfolgreichsten Schlager des Jahres: „Mein lieber Mann“. Hanne erhält Gold für die gleichnamige LP und dazu die Goldene Stimmgabel und bestreitet 1990 ihr erfolgreichstes Fernsehjahr. 1991 kann sie sich über den Erfolg ihrer Entdeckung Rosanna Rocci genauso freuen wie über ihren eigenen Sieg in der ZDF-Hitparade. 1992 siegt Hanne beim Deutschen Songfestival „Schlager ’92“ und sucht weiterhin nach neuen Talenten. Mit einem davon, Leon aus München, gewinnt sie die deutsche Vorausscheidung zum Grand Prix Eurovision 1996, wird aber in letzter Sekunde disqualifiziert. Ein Skandal, der auf einem neuen Auswahlverfahren des Wettbewerbs beruht. Hanne lässt sich nicht entmutigen und komponiert fleißig weiter. Sie landet 1996 erstmals nach 12 Jahren wieder bei der Ariola und beschenkt ihre Fans mit dem Album „Verdammt ehrlich“, dem die Aufsehen erregenden Produktionen „Für alle Träumer“ (1998), „Ungeschminkt“ (1999) und „Hellwach“ (2001) folgen, mit denen Hanne ihren Status als moderne, experimentierfreudige und unvergleichbare Künstlerin festigt. 1997 wird sie erneut von Dieter Thomas Heck mit der Goldenen Stimmgabel ausgezeichnet.

Was danach kommt, hat es allerdings im Schlager noch nie gegeben: Religiöse Lieder in modernem Gewand, Glaubensbekenntnisse à la Hanne Haller. Mit den Liedern drückt sie die Dankbarkeit für ihr neu gewonnenes Leben nach einem scheinbar überstandenem Krebsleiden aus. „Ich hätte natürlich noch endlos viele Ideen für Lovesongs gehabt, aber zwischendurch fragt man sich eben doch, ob da noch etwas anderes sein kann“, erklärte Hanne ihren neuen Weg. So startet sie mit ihren Alben „Mitten im Licht“ und „Gute Nachricht“ fast schon eine zweite Karriere, schnellt in die Album-Charts und festigt mit dem Titel „Vater unser“ ihren letzten großen Hit. Dennoch legt sie wert darauf, dass diese neue Orientierung nicht als Bruch mit ihrem bisherigen musikalischen Schaffen angesehen wird. „Es geht auch dieses Mal wieder um die Liebe und zwar pur! Es geht um meine ganz große Liebe zur Schöpfung und ihrem Schöpfer, diese Liebe ist letztendlich mein wichtigstes Lebensgefühl“, gesteht Hanne Haller. Und: „Ich hoffe, dass viele Menschen diese Herzensangelegenheit mit mir teilen.“ Und das haben sie getan. Zahllose neue Anhänger hat sie gewonnen, so dass sie sich 2003 zum ersten Mal (!) dazu entschloss, auf Live-Tournee zu gehen. Ihre Auftritte waren emotional wie nie zuvor. „Mein Herz war übervoll und ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, mit dem neuen Album all dieses herauszulassen und in Lieder zu kleiden. Ich hoffe, dass viele Menschen meine größte Liebe teilen - die Liebe zur Natur und ihrem Schöpfer. Ich würde gerne noch viele Lieder zu diesem Thema schreiben.“

Die Erfüllung dieses Wunsches war ihr leider nicht vergönnt. Wir werden sie und ihre Musik nie vergessen!

„Wohin der Tod auch kommt, dort ist immer schon Gott, und wo Gott ist, herrscht das Leben. Der Tod ist kein hoffnungsloser Fall. Ich bleibe auch im Tod in Gottes Liebe geborgen.“ (Theologe und Schriftsteller Heinz Zahrnt)
 

www.promoshow.de

 

[Home] [2011] [2010] [2010-NOV] [25.11.2009 Ffm] [2009] [GEBURTSTAG] [2008] [2008 Canada] [2007-Aktuelles] [2006-Aktuelles] [GOTTLAND] [2006-Mai-] [2006-MZ-APR] [2006-JAN-FEB] [15.10.05.Neu-Isenburg] [2005] [Kult-Hitparade] [27.11.HanneHaller] [Termine2005] [09.06.Wörishofen] [18.05.Prag] [02.05.Brüssel] [Reha2005] [Jan05-Interview] [Termine] [2004] [3Musketiere] [Biografie] [Gemälde] [Was damals war] [Roland Haug] [Fanclub]